Die Organspende

Die Organspende ist ein komplexes und sensibles Thema, das immer wieder kontrovers diskutiert wird. Eine bewusste und sorgfältige Auseinandersetzung mit allen Argumenten, die dafür oder dagegen sprechen, ist unbedingt ratsam.

Als Mensch, der täglich achtsam mit Verstorbenen umgeht, bin ich im Laufe der Jahre zu einer eigenen, kritischen Sichtweise zu dem Thema Organspende gelangt. Zu Ihrer persönlichen Entscheidungsfindung möchte ich mit einigen Gedanken meinerseits einen Beitrag leisten:

Die Geburt wie das Sterben eines Menschen sehe ich als einen natürlichen und wellenartigen Prozess. Darin muss der Mensch viele Phasen durchleben – emotional, körperlich und spirituell. Wenn wir in diesen von der Natur vorgesehenen Prozess eingreifen, unterbrechen wir einen natürlichen Ablauf, der für unsere weitere Entwicklung einen tiefen Sinn hat (siehe auch: Sterbekultur im 21. Jahrhundert – Sterbephasen).

Die Organentnahme zur Organspende muss zu einem Zeitpunkt erfolgen, bevor der Stoffwechsel allmählich erlahmt und die Durchblutung der Organe schwächer wird. Dieser Prozess wird durch lebenserhaltende, intensivmedizinische Maßnahmen verlangsamt. Dann werden einem Menschen, der ganz am Anfang in seinem Sterbeprozess ist, Organe entnommen, ohne dass man ihn fragen kann, ob er jetzt schon bereit dazu ist. Die Organentnahme treibt den sterbenden Menschen ungefragt und gewaltsam dahin, sein Bewusstsein sofort und komplett von seinem Körper zu trennen.

Wenn ich einem Verstorbenen nach einer Organentnahme ins Angesicht schaue, nehme ich nur Panik, Schmerz und Verzweiflung wahr (unabhängig davon, ob der „hirntote“ Mensch bei der Organentnahme narkotisiert wurde oder nicht).

Sprechen Sie mit Ihrer Familie, mit nahestehenden Freunden oder mit uns über das Thema und betrachten Sie es auch von der anderen Seite: Möchte ich in meinem Körper fremde Organe oder Gewebe oder verzichte ich darauf?

Mit einem Organspenderausweis können Sie entscheiden, ob und in welchem Umfang Sie eine Organspende zulassen. Sie können darin jedoch auch verfügen, dass eine Spende überhaupt nicht infrage kommt.

Auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung finden Sie einige Informationen hierzu:

www.bzga.de/themenschwerpunkte/organ-gewebespende/

Gerne können Sie
uns jederzeit in einem unverbindlichen
persönlichen Gespräch
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schenken.