Gebete nach dem Versterben

-Freie Gedanken und christliche Gebete nach dem Versterben

-Gedichte zum Thema Sterben

Wenn nach dem Sterben eines Menschen, Zeit und Raum keine Rolle mehr spielen, wir aber in Liebe mit einem Menschen verbunden sind, dann bleiben wir auch über den Tod hinaus miteinander verbunden. Dann sind tausend Jahre wie der Tag, der gestern vergangen ist (Psalm 90.4) und die Güte des Herrn reicht, so weit der Himmel ist, seine Treue, so weit die Wolken ziehen. (Psalm 36.6) Das heißt, einem Menschen nahe zu sein, ist also nicht die Entfernung zu ihm, sondern die Bedeutung die er für seinen Nächsten hat. Deshalb können wir auch von Herz zu Herz miteinander kommunizieren, ohne Grenzen von Raum und Zeit.

Da das Sterben ein langer, wellenartiger  und offener Prozess ist, können wir für den Verstorbenen wie  für uns auch jetzt noch viel Gutes tun:

Wir können den Verstorbenen dabei unterstützen, ungehindert den Weg zu gehen der vor ihm liegt und uns damit eine Aufgabe geben, so dass wir nicht wehklagen, in Angst verfallen und den Verstorbenen auf Erden festhalten wollen. Und den Verstorbenen, der jetzt in einer höheren Dimension lebt, auch einem Höheren anvertrauen.

Es ist uns wichtig, bei unserer Arbeit mit den Verstorbenen auch die spirituelle Seite des Sterbens im Blick zu haben.

 

-Freie Gedanken

 

Wegweisende Gedanken, deutlich zum Verstorbenen hin sprechen:

Du hast in deinem Leben viel Gutes gegeben. Ich danke dir/wir danken dir, für alle Liebe die du auf Erden verschenkt hast.

Alles was dir auf Erden nicht gelungen ist, sei dir von Herzen vergeben.

Ich sende/wir senden dir jetzt meine/unsere ganze Liebe für deinen Weg ins Licht. Segne uns, und alles was du auf Erden geliebt hast, damit wir, die wir zurückbleiben, das Leben bejahen und auf unserem weiteren Lebensweg von deiner Güte gestärkt werden.

Erinnere dich aller deiner guten Taten, in deinem Leben, die auch jetzt im Licht der Ewigkeit noch Bestand haben.

Löse alles materielle, was dich auf der Erde festhält und was du sowieso zurücklassen musst.  Auch wenn du dich nach diesem Leben sehnst, hast du nicht die Macht zu bleiben. Bereite dich auf den Gedanken vor, ganz aus dieser Welt zu gehen. Wende jetzt deine ganze Aufmerksamkeit deinem neuen Leben zu.

Für die Welt bist tot. Du bist schon in der Lichtwelt. Geh nur ins reine Licht, du hast keinen Körper mehr der dich festhält.

Wende dich nun dem strahlenden Licht zu, und trete mutigen Schrittes in deine neue Welt ein. Nimm die Hilfen an, die dir von der anderen Seite geboten werden.

Erschrecke dich nicht vor deinem eigenen Licht, oder vor den Geräuschen die du wahrnimmst, du erzeugst sie letztendlich selbst. Nimm alles was du siehst und erfährst, in Liebe und Hingabe an.

Du bist jetzt in der richtigen Dimension. Erkenne das alles durchdringende, reinste Licht und verharre darin.

Lass dich liebevoll führen auf dem hellen Lichtpfad in das reine Gefilde. Habe keine Angst, fürchte dich nicht. Erkenne in allen Erscheinungen die dir begegnen, das innerste Wesen deiner Seele.

Vergiss alles Materielle, das du in deinem Leben angesammelt hast. Gönne es denen, die deine Güter jetzt benutzen dürfen. Nichts davon sollst du noch begehren und nichts hassen. Sei ehrlich, wenn du mit unendlicher Liebe und Autorität gefragt wirst, was von deinem Leben jetzt noch im Licht der Ewigkeit Bestand hat.

Schreite nun mutig und liebevoll auf dem Weg der Wahrheit voran, gehe zum Licht der Liebe und des Verstehens, gehe zum Licht der Geborgenheit und der Wärme und verharre darin.

Meinen Segen hast du.

 

 

Worte zum Schöpfer, für einen Verstorbenen:

Herr, unser Schöpfer, wir danken dir für die Begegnung mit N. die/den wir lieben. Traurig müssen wir annehmen, dass die gemeinsam verbrachte Zeit mit diesem besonderen Menschen vorbei ist. Wir danken dir, dass sie/er nun frei ist. (Erlöst ist von ihrem/seinem Leiden).

Wir möchten ihr/ihm das Vergeben, was ihr/ihm auf Erden in unserem zusammen sein nicht gelungen ist.

Vergib du uns auch alles, was uns gemeinsam auf Erden nicht gelungen ist.

Wir wollen auch Dank sagen für diesen Körper, den du ihr/ihm für ihr/sein Leben auf Erden geliehen hast, liebevoll geben ihn, dir jetzt wieder zurück.

Herr, unser Schöpfer, wir bitten dich für deine Tochter N./deinen Sohn N. schenke ihr/ihm die Kraft ihren/seinen Körper sanft abzugeben, löse alles was sie/ihn hier auf Erden noch festhält, damit sie/er frei wird von allen Anhaftungen.

Hilf ihr/ihm, mit einem großen Schritt, freudig auf das Licht zuzugehen, das Tor zu öffnen und mutig den neuen Weg zu beschreiten. Stelle ihr/ihm liebe Menschen an die Seite die sie/ihn begleiten und ihr/ihm den Weg ins Licht zeigen, der nun vor ihr/ihm liegt.

Ich sende ihr/ihm meine ganze Liebe für ihren/seinen neuen Weg ins Licht.

 

-Christliche Gebete

Gebet nach dem Sterben:

Kommt herzu, ihr Heiligen Gottes, - eilt ihr/ihm entgegen, ihr Engel des Herrn. Nehmt auf ihre/seine Seele - und führt sie hin vor das Antlitz des Allerhöchsten.

Christus nehme dich auf, der dich berufen hat, und in das Himmelreich sollen Engel dich geleiten.

Nehmt auf ihre/seine Seele - und führt sie hin vor das Antlitz des Allerhöchsten.

Herr, gib ihr/ihm die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihr/ihm.

Nehmt auf ihre/seine Seele - und führt sie hin vor das Antlitz des Allerhöchsten.

Lasset uns beten: Herr unser Gott, wir empfehlen dir unsere/n Schwester N./Bruder N. In den Augen der Welt ist sie/er tot. Lass sie/ihn leben bei dir. Und was sie/er aus menschlicher Schwäche gefehlt hat, das tilge du in deinem Erbarmen. Durch Christus, unseren Herrn.

Amen.

GL 608.4

 

Zum Paradies mögen Engel dich geleiten, die heiligen Märtyrer dich begrüßen und dich führen in die heilige Stadt Jerusalem. Die Chöre der Engel mögen dich empfangen, und durch Christus, der für dich gestorben, soll ewiges Leben dich erfreuen.

GL 515

 

Es segne dich Gott, der Vater, der dich nach seinem Bild geschaffen hat.

Es segne dich Gott, der Sohn, der dich durch sein Leiden und Sterben erlöst hat. Es segne dich Gott, der Heilige Geist, der dich zum Leben gerufen und geheiligt hat.

Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist, geleite dich durch das Dunkel des Todes in sein Licht. Er sei dir gnädig im Gericht und gebe dir Frieden und ewiges Leben. Amen.

GL 28.9

 

Herr, unser Schöpfer,

wir geben das Leben deiner Tochter/deinem Sohn

in deine Hand zurück mit allem,

was da war, an Gutem und Schwerem,

die Tage, die wir miteinander geteilt haben,

das Glück und den Schmerz,

die Erfüllung und die Enttäuschung,

das Lachen und das Schweigen.

In deine Hände, Herr geben wir unseren Dank für alles,

was sie/er uns war und bedeutet hat.

 

In deine Hände, Herr,

geben wir unsere Hoffnung,

in dir ruhe sie/er geborgen,

umfangen von deinem Frieden,

bis du sie/ihn auferwecken wirst an jenem Tag,

an dem uns nichts mehr trennen wird

von dir nicht und auch von ihr/ihm nicht,

an jenem Tag, an dem du

uns alle auferstehen lässt zu einem

gemeinsamen, freien und ewigen Leben.

Amen.

 

Lasst uns in dieser Stunde der Trauer, in Dankbarkeit für das Leben von N. zu Jesus Christus beten, der den Tod besiegte, und der am Kreuz dem Verbrecher, der ihm vertraute, verheißen hat: “Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein“.

Wir bitten dich für N., dass sie/er nun von allem Leid erlöst ist und an deiner Seite ein neues Zuhause bekommt. Tröste uns, die wir zurückbleiben und die Leere, die sie/er hinterlassen hat, schmerzlich spüren.

Wir wünschen uns für unsere liebe N./unseren lieben N. die/der sich in ihrem/seinen Leben um andere gesorgt hat: Dass der Herr über Leben und Tod sich nun um sie/ihn sorgt und was sie/er aus menschlicher Schwäche gefehlt hat, das tilge du in deinem reichen Erbarmen. Hilf auch uns dabei, einander das zu vergeben, das wir nicht mehr aussprechen konnten, oder für das wir keine Zeit mehr hatten.

Wir bitten dich für unsere liebe Verstorbene/ unseren lieben Verstorbenen, und für alle die uns das Gute lehrten: Belohne sie für all ihre Mühen und nimm ihr Leben in deine guten Hände.

Nichts von dem, was in ihrem/seinem Leben gut war, möge verloren sein und dass sie/er auch gerne auf die Zeit mit uns zurück blicken kann.

Wir bitten dich für alle, denen ihr/sein Tod nahe geht, damit sie bei aller Traurigkeit dennoch dankbar sein können, dass sie mit ihr/ihm, ihr Leben teilen konnten und Trost finden in dem Gedanken, dass sie/er ihnen auch weiter nahe ist.

Wir möchten in dieser Stunde auch Dank sagen. Dank für ihr/sein Leben, für ihre/seine Hilfe, für viele schöne gemeinsame Stunden und Begegnungen.

Lass uns, solange wir leben, dieses Schöne nicht vergessen.

Wir können dem Leben nicht mehr Tage geben, aber jedem Tag mehr Leben. Herr, gib, dass wir die Zeit, die Du uns schenkst, bewusst und dankbar annehmen und verantwortlich mit ihr umgehen.

Im Vertrauen auf die Barmherzigkeit des Herrn beten wir für unsere liebe Verstorbene/ unseren lieben Verstorbenen:

Herr, du allein kennst den Menschen; du hast ihn erschaffen, und was in ihm verborgen ist, liegt offen vor dir. Wenn das Herz uns anklagt, so bist du noch größer als unser Herz! Wir bitten dich für deine verstorbene Tochter N./ deinen verstorbenen Sohn N.:

Komm ihr/ihm voller Liebe, entgegen und hilf ihr/ihm anzuschauen, was sie/er aus Schwachheit in ihrem/seinen Leben gefehlt hat. Öffne uns die Augen, und lass uns erkennen, was wir an der/dem Verstorbenen versäumt haben. Lass uns ihr/ihm alle Liebe danken, die sie/er uns geschenkt hat. Erhöre in deiner Güte unser Gebet und führe uns durch alles menschliche Versagen hindurch zu dir.

Liebevoll wollen wir nun Abschied nehmen und ihre/seine unsterbliche Seele unserem Schöpfer anvertrauen.HH

 

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld ,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

 

Der Herr, der das Dunkle und das Helle sieht,

segne uns und behüte uns, da unsere Wege sich nun trennen.

Er gebe uns die Kraft, alleine weiterzugehen und lasse uns Menschen finden,

die uns nahe sind, wenn wir Nähe suchen, die unsere Tränen sehen, wenn Trauer uns erfüllt.

Er lasse uns Menschen finden, die uns zuhören, wenn unser Herz voll ist von dem, was schmerzt und wenn wir klagen.

Er heile die Wunden von Trauer und Krankheit und Trennung, und was das Leben uns sonst noch zugefügt hat, und die Narben unseres Lebens mögen uns nicht bitter machen.

Er schenke uns die Erinnerung an gute Tage und immer wieder Menschen, die mit uns lachen, unsere Freude teilen und das Netz mithalten, das einmal uns – einmal die anderen trägt.

Das gewähre uns der Herr, der den Himmel verlassen hat und die Erde liebt.

Der Vater, der Sohn und Heilige Geist

 

Herr gib ihr/ihm die Ewige Ruhe.

(Und das Ewige Licht leuchte ihr/ihm)

Lass sie/ihn ruhen in deinem Frieden.

(Amen)

 

-Gedichte zum Thema Sterben

Es war, als hätt’ der Himmel

Die Erde still geküsst,

Daß sie im Blütenschimmer

Von ihm nun träumen müßt’.

 

Die Luft ging durch die Felder,

Die Ähren wogten sacht,

Es rauschten leis die Wälder,

So Sternenklar die Nacht.

 

Und meine Seele spannte

Weit ihre Flügel aus,

Flog durch die stillen Lande,

Als flöge sie nach Haus.

Joseph von Eichendorff - Mondnacht

 

 

Wenn dir jemand erzählt,

dass die Seele mit dem Körper zusammen vergeht

und dass, was einmal tot ist, niemals wiederkommt,

so sage ihm:

 

Die Erde aber, die Gütige,

bewahrt treu geborgen in ihrem Schoß

der Erinnerung Samen.

Wie die Blume, so der Mensch!

Nichts vergeht, nichts kann bleiben,

im irdischen wie im himmlischen Reigen.

 

Die Blume geht zugrunde,

aber der Same bleibt zurück und liegt vor uns,

geheimnisvoll, wie die Ewigkeit des Lebens!         

Khalil Gibran / Susanne Türtscher

 

Wie jede Blume welkt und jede Jugend dem Alter weicht,

blüht jede Lebensstufe, blüht jede Weisheit auch

und jede Tugend zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.

Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein

und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in andre,

neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

 

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,

an keinem wie an einer Heimat hängen,

der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,

er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,

nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,

mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

 

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde

uns neuen Räumen jung entgegen senden,

des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…

Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Stufen,  Hermann Hesse

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